Am Freitagabend kamen 200 Gäste in der Geislinger Seemühle zusammen, um eine Lokalgröße zu feiern: Martin “Hansa” Wachter wurde 50.
TIM ZAJONTZ, Geislinger Zeitung
Es gibt wohl nur wenige Geislinger, die eine solch unterschiedliche Festgemeinde zu ihrem 50. Geburtstag versammeln können. Unter den zum Teil von weit her angereisten Partygästen waren Junge wie Junggebliebene, Lokalpolitiker und Punks. Alle kamen, um die ersten 50 Jahre eines alternativen, nicht immer leichten Lebenswegs zu würdigen.
Der Jubilar ist sich treu geblieben, auch wenn der Irokesenschnitt mittlerweile langen Dreadlocks gewichen ist, deren Farbe regelmäßig den Modelaunen des fünfzigjährigen Verkleidungskünstlers angepasst wird. Knapp drei Jahrzehnte hat sich der gelernte Koch der Geislinger Jugendarbeit verschrieben. Ob in der Ferienstadt auf dem Geiselstein oder im Abenteuerdorf bei den Siebenquellen, für tausende Kinder war und ist Hansa der Lieblingsbetreuer bei den Stadtranderholungen des Stadtjugendrings. Keiner kennt sich in der Historie und in den Lagerhallen des Jugendverbandes so gut aus wie er.
“Hansa” ist ein Macher, kein Schwätzer. Er ist jemand, der im Hintergrund wirkt, keiner, der gerne im Mittelpunkt steht. Und so war ihm bei der Party eine gewisse Verlegenheit anzumerken. “Schon ein komisches Gefühl, dass ihr alle wegen mir da seid”, begrüßte Wachter seine Gäste, um kurz darauf die Bühne für die Punkrocker von den Wombels freizumachen. Die Band, bestehend aus langjährigen Weggefährten des Jubilars, ließ keinen Zweifel aufkommen, dass ein 50. Geburtstag keine Trauerfeier ist. Es dauerte nicht lange, da wurde vor der Seemühlen-Bühne Pogo getanzt. Per Videobotschaft gratulierte der amerikanische Präsident – schwäbisch synchronisiert – dem “zottligen Punker mit Nasenring”. “Alles Gute für die nächsten 50 Jahre. Bleib wie du bisch und Dange, Dange!”, brachte es der prominente Gratulant auf den Punkt. Die versammelten Freunde feierten bis in die Morgenstunden.